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1. K1200LT Sicherheitstraining vom 29.05.2004


Am 29.05.2004 war es soweit, gegen 9:00 Uhr trafen sich die 12 Teilnehmer des 1. K1200LT Sicherheitstrainings in Harsewinkel. Mit von der Partie waren eine Fahrerin mit R1150RT und ein Spontanteilnehmer mit einer K1100LT, sowie 2 Soziusfahrerinnen.

 

Bei wunderschönem Wetter waren alle Teilnehmer gut angekommen und konnten sich bei der Vorstellungsrunde bei Frühstückskaffee vorstellen. Hierbei durfte dann auch jeder seine Erwartungshaltung und Beweggründe für das Sicherheitstraining kund tun. Nach dieser Runde wurde der Tagesablauf durch den ADAC Instruktor vorgestellt. Michael wurde dabei allerdings nicht zu sehr detailliert, da er keine Panik unter den Teilnehmern hervorrufen wollte.

 

Dann ging es auch schon los: Das Trainingskonzept: Realitätsnahes Training gepaart mit einer Ausfahrt und nicht nur auf dem Übungsplatz fahren. Unser Trainer wurde komplett ausgestattet durch unseren örtlichen BMW Dealer Wecker in Gütersloh, der es sich auch nicht nehmen ließ neben der Maschine auch noch die Fahrerausstattung des Trainers zu stellen. An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön dafür.

Die erste Fahrt führte uns über Land zu einem Autohofparkplatz, jedoch nicht ohne die vorherige Aufgabe uns auf unsere Sitzposition zu Konzentrieren. Auf dem Parkplatz angekommen wurden wir dann erstmal aufgeklärt wie Mann/Frau denn nun korrekt auf dem Motorrad sitzt, natürlich wurden die Sozias nicht ausgespart.

 

Dann ging es weiter über schöne Landstraßen und mit korrekter Sitzhaltung zum Übungsplatz. Der Übungsplatz war ein abgeschlossenes Firmengelände mit Schatten spendendem Schleppdach und reichlich Parkplatzfläche. Los ging es mit der eigentlich schwierigsten Übung für Dickschiffe: Das langsame Fahren und das Handling dabei. Hierzu wurde eine Pilonenkonstellation aufgebaut, welche einem Elchtest ähnelte. Nur mussten wir diese im Schritttempo umfahren. Danach dann im Schritttempo über eine gerade weiße Linie. Zunächst fuhr es sich ein wenig steif, dann aber immer spielerischer. Dann kam die gefürchtete Übung: langsames wenden am Lenkanschlag. Mit der richtigen Technik ohne Weiteres mit der K machbar. alle staunten nicht schlecht über die Vorstellung der Übung durch den Trainer. Hatten wir doch alle eine größeren Wendekreis vermutet. Im wesentlichen kommt es auf die Blickrichtung des Fahrers an. Schaut man weit genug herum fährt man auch in die gewünschte Richtung. Es hat denn auch bei allen Teilnehmern geklappt und keiner ist umgekippt.

 

 

Bremsen aber richtig war dann das Thema. Auf gerader Strecke durften wir unser ABS ausreizen. Hierzu mit Geschwindigkeiten von 50,60,70 Km/h. Dazu stand uns eine trockne Asphaltdecke und eine besandete Asphaltdecke zur Verfügung. Die hervorragenden Bremseigenschaften der LT ließen jedoch keine Schweißausbrüche aufkommen. Interessant war jedoch die Feststellung, dass kein richtiger Unterschied zwischen Teilnehmern mit und ohne Bremskraftverstärker und Integral-ABS auszumachen war. Die Bremswege glichen sich gewaltig, ebenso die der K1100LT und der RT. lediglich die Handkräfte der Verstärker unterstützten Modelle waren geringer. Nach getaner Arbeit haben wir uns ein ordentliches Mittagessen verdient.

 

Der Nachmittag begann erneut mit einer Ausfahrt. Ein erster Stopp diente zur Erläuterung der Lenkimpulstechnik für Ausweichmanöver. So Instruiert machten wir uns auf den Weg zu einer kleinen aber feinen Bergrennstrecke. Dort angekommen gab es zunächst eine Lektion in Sachen Kurventechnik. Originell aufgezeichnet auf dem Straßenbelag und mit Hilfe eines kleinen Legomotorrades.

 

Reserve sollte man sich auch in den Kurven gönnen und nicht bis in die letzte Rille fahren. Um das einmal auszuloten wurden alle Reifen einmal mit einem Kreidestrich versehen und wir wurden auf die Kurvenstrecke entlassen. Nach unseren Kurventests konnten wir zunächst einmal ausdiskutieren wer denn nun die am meisten lebensverachtende Fahrweise hat.

Nach unserer Freiluftvorstellung ging es wieder zurück zum Trainingsplatz.

Nun kam die Theorie und die Frage: Mit welcher Geschwindigkeit schlägt ein Fahrer mit 70 Km/h Ausgangsgeschwindigkeit in ein Hindernis ein, vor dem ein Fahrer mit 50 Km/h noch zum stehen kommt. Die Antwort möchte ich fairerweise hier nicht vorweg nehmen. Dann kam der Elchtest. Hindernisbremsung mit Ausweichen. Zunächst haben sich viele von uns auf die äußersten Hütchen eingeschossen. Nach einiger Übung konnten wir Besserung erzielen. Diese praxisnahe Übung bringt sicher im Fahralltag eine gewisse Sicherheit. Der Versuch mit voll gezogener ABS Bremse die Maschine um den Hindernisparkur zu dirigieren scheiterte an der Fahrphysik. Eine stark gebremstes Motorrad lässt sich einfach nicht mehr lenken.

 

Nach all den neuen Erkenntnissen und Erfahrungen waren wir doch recht abgekämpft. Nach einer weiteren kurzen Theoriestunde zum Thema Kraftverteilung und Schutzkleidung wurden wir wieder in die Freiheit des Verkehrtsaltages entlassen. Bereits die Rückfahrt zum Ausgangspunkt fand ich zumindest deutlich entspannter und bewusster als je zuvor. Das Feedback von allen Teilnehmern war positiv und weitere Veranstaltungen dieser Art sind in diesem und im nächsten Jahr geplant.